Ein bleibendes Vermächtnis
Als Emilie Boecker 1970 im Alter von 92 Jahren starb, hinterließ sie als Vermächtnis den Auftrag zur Gründung einer Stiftung zwecks Errichtung eines Altenheimes.
Das Ehepaar Boecker hatte im Jahre 1912 ein „Bekleidungshaus für Herren und Knaben“ gegründet, das trotz der damaligen wechselnden Kriegs- und Notzeiten stetigen Aufschwung nahm. 1938 wurde es erweitert, indem die Häuser Bahnhofstraße 17 und 19 zu einem Geschäft, dem heutigen „Boecker-Haus“ vereinigt wurden.
Dieses Boecker-Haus fiel, wie fast alle Gebäude in der Stadtmitte, den Bomben des Zweiten Weltkrieges zum Opfer. Der Wiederaufbau stagnierte zunächst, da Gregor Boecker bereits im Jahr 1948 verstarb. Emilie Boecker übernahm, gestützt auf bewährte Mitarbeiter, die Initiative. Ein bis heute erfolgreiches Unternehmen Wittens, das Textilhaus Boecker, entstand.
Schon früh hatte das Ehepaar Boecker die Idee für eine Stiftung zur Errichtung eines Altenheimes. Emilie Boecker setzte den Plan konsequent in die Tat um. Bereits in ihren letzten Lebensjahren besprach sie ihre Vorstellungen und Wünsche bezüglich der Stiftung mit den entsprechenden Verantwortlichen, benannte Testamentsvollstrecker und Kuratorium.
In ihrem Testament verfügte sie schließlich „ein Altenheim zu errichten und zu unterhalten, um alten betreuungsbedürftigen Bürgern aus allen Berufsständen und Konfessionen einen ständigen Aufenthalt im Altenwohnheim zu gewähren, sie bis zu ihrem Lebensende zu pflegen und sie körperlich und geistig zu betreuen“. Das Heim sowie das Kuratorium der Stiftung sollten christlich-ökumenisch ausgerichtet sein.
Nach dem Tod von Emilie Boecker standen der Stiftung aus dem Nachlass erhebliche finanzielle Mittel zur Verfügung. Ein großer Teil der Gesamtkosten für den Bau und die Inbetriebnahme des Stammhauses an der Breite Straße konnten aus dem Vermächtnis der Spenderin abgedeckt werden.